Erschienen in:
03.05.2019 | Magnetresonanztomografie | Schwerpunkt: Neurowissenschaftlich fundierte Psychotherapie – Übersichten
Neurofeedback mithilfe funktioneller Magnetresonanztomographie in Echtzeit
Anwendungspotenzial zur Emotionsregulation bei Patienten mit psychischen Erkrankungen
verfasst von:
PD Dr. Dipl.-Psych. Susanne Karch, Marco Paolini, Hannah Jeanty, Arne Reckenfelderbäumer, Sarah Gschwendtner, Max Maywald, Boris-Stephan Rauchmann, Andrea Rabenstein, Agnieszka Chrobok, Marcus Gertzen, Birgit Ertl-Wagner, Oliver Pogarell, Tobias Rüther, Daniel Keeser
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Ziel des Neurofeedbacks (NFB) ist es, die Aktivität im Gehirn willentlich im Sinne einer Selbstregulation zu beeinflussen. Neurofeedback mithilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie in Echtzeit (rtfMRT, „real-time functional magnetic resonance imaging“) stellt einen innovativen Ansatz dar, mit dem Veränderungen in fokalen Kortexarealen und subkortikalen Bereichen des Gehirns erzielt werden können. Die Modulierung der Aktivität in Hirnregionen, die mit der Verarbeitung von Emotionen in Zusammenhang gebracht werden, kann die Basis für unterschiedliche klinische Anwendungen der Methode sein. Hier zeigen sich vielversprechende neurobiologische Veränderungen im Hinblick auf die Modulation sowohl der neuronalen Aktivität als auch der funktionellen Konnektivität zwischen verschiedenen Bereichen im Gehirn. Daneben liefern verschiedene Studien Hinweise für einen positiven Effekt auf die klinische Symptomatik, u. a. bei Patienten mit Depressionen, einer posttraumatischen Belastungsstörung oder einer Abhängigkeitserkrankung. Insbesondere vor dem Hintergrund der Diskussion über patientenorientierte, individualisierte Therapien könnte rtfMRT-NFB einen vielversprechenden Ansatz darstellen, weil die individuelle Anpassung des therapeutischen Vorgehens möglich ist.