Erschienen in:
26.02.2016 | Makuladegeneration | Originalien
Langzeitergebnisse bei neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration
Entwicklung des Visus und der geografischen Atrophie unter langjähriger VEGF-Inhibitionstherapie
verfasst von:
Dr. V. Thalgott, Dr. N. Feucht, Prof. Dr. Dr. C. P. Lohmann, PD Dr. M. Maier
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Standardtherapie der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) ist die intravitreale Therapie mit „anti-vascular endothelial growth factor“ (VEGF). Nach den Ergebnissen der CATT (Comparison of Age-related Macular Degeneration Treatments Trials)-Studie bezüglich eines möglichen Zusammenhanges der intravitrealen Ranibizumab-Eingabe und des Auftretens einer geografischen Atrophie (GA) erfolgte diese retrospektive Real-life-Auswertung.
Material/Methodik
Augen mit mehr als 28 intravitrealen Anti-VEGF-Injektionen (IVT) – Bevacizumab, Pegaptanib, Ranibizumab oder Aflibercept – wurden retrospektiv bezüglich des Visus und einer GA mithilfe des RegionFinders von Heidelberg Engineering (Heidelberg, Germany) untersucht.
Ergebnisse
Es konnten 56 Augen ausgewertet werden mit einer medianen Injektionsanzahl von 41,5 (28–66). Der Visus (n = 43 auswertbar) lag bei Einschluss im Median bei 0,4 logMAR ± 0,32 (0–1,2) und zum Beobachtungsende bei 0,6 logMAR ± 0,33 (0,1–1,7). Dieser Abfall war statistisch signifikant (p = 0,029). Bei 55,8 % der Augen war der Visus nach einer medianen Beobachtungszeit von 6 Jahren gleich oder besser. Bei 30 % der Augen ließ sich eine klar abgrenzbare GA nachweisen. Die GA lag bei Einschluss im Median bei 0,45 mm2 (0–6,24) und zum Beobachtungsende bei 4,36 mm2 (0,95–24,71) (p < 0,001), was einer jährlichen Progression von 0,49 mm2/Jahr entspricht.
Diskussion
In Zusammenschau mit Ergebnissen anderer Langzeitstudien lässt sich vermuten, dass wir nicht alle Patienten mit einer nAMD langfristig vor einem Visusverlust schützen können, allerdings kann bei über der Hälfte der Patienten der Visus stabil gehalten oder verbessert werden. Bezüglich der GA zeigen sich in diesem kleinen Kollektiv Progressionsraten, die vergleichbar bzw. niedriger sind als bei der langsam fortschreitenden trockenen AMD. Schlussfolgernd ergeben unsere Daten keinen Anhalt für eine verstärkte Progression der GA unter IVT-Therapie.