Erschienen in:
01.07.2006 | Schwerpunkt: Lebertumoren
Maligne Lymphome in der Leber
Neue diagnostische Algorithmen
verfasst von:
T. Longerich, Prof. Dr. P. Schirmacher, H. P. Dienes, H. Stein, C. Loddenkemper
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Primäre Lymphome der Leber sind seltene Malignome, die mit einer chronischen Virushepatitis, Immunsuppression oder Autoimmunerkrankungen assoziiert sein können, wohingegen sekundäre hepatische Lymphome als Ausdruck einer disseminierten Lymphomerkrankung vergleichsweise oft beobachtet werden. In abnehmender Häufigkeit finden sich diffuse großzellige B-Zell-Lymphome, chronische lymphatische B-Zell-Leukämien, Hodgkin-Lymphome, periphere T-Zell-Lymphome, follikuläre Lymphome und Marginalzonenlymphome. Aufgrund charakteristischer histomorphologischer Infiltrationsmuster ist es auch in Leberbiopsaten möglich, B-Zell-Lymphome durch eine Selektion immunhistologischer Marker zeit- und kosteneffektiv einzugrenzen, während bei T-Zell-Lymphomen nicht selten ergänzende molekularpathologische Untersuchungen notwendig sind. Differenzialdiagnostisch müssen hepatische Lymphome zum einen von entzündlichen Leber- und Gallenwegserkrankungen, zum anderen z. B. von undifferenzierten Karzinomen, inflammatorischen myofibroblastären Tumoren sowie histiozytären und dendritischen Tumoren abgegrenzt werden.