Hintergrund
Die Sekundärprävention bei Brustkrebs hat das Ziel, die Erkrankung in einem möglichst frühen, heilbaren Stadium zu entdecken und dadurch die brustkrebsspezifische Sterblichkeit zu verringern. Dazu wurde in Deutschland ab 2005 das flächendeckende Mammographie-Screening-Programm (MSP) in Ergänzung zu einem interdisziplinären Präventionsprogramm für Hochrisikogruppen aufgebaut.
Ziel der Arbeit
Überblick über den aktuellen Stand des MSP, die anstehende Alterserweiterung und potenzielle Weiterentwicklungen.
Material und Methoden
Narrative Übersichtsarbeit mit themengeleiteter Literatur- und Datensuche.
Ergebnisse
Etwa 50 % der jährlich neu auftretenden 70.500 Brustkrebserkrankungen fallen in die Altersgruppe des MSP. Zehn Jahre nach dessen Einführung sind die Inzidenz fortgeschrittener Stadien und die Sterblichkeit am Mammakarzinom in der Zielgruppe des Screenings kontinuierlich um etwa ein Viertel zurückgegangen, während sich in den benachbarten Altersgruppen keine relevanten Trends auf Bevölkerungsebene zeigten.
Schlussfolgerung
Das MSP hat effektiv zur Reduktion der Brustkrebssterblichkeit beigetragen. Mit der Erweiterung der anspruchsberechtigten Altersklassen auf 45–75 Jahre haben mehr Frauen Zugang zur strukturierten, qualitätsgesicherten Früherkennung. Mit Einsatz von weiterentwickelten Stratifizierungen und Diagnostik sowie künstlicher Intelligenz könnte das MSP weiter optimiert werden.