Erschienen in:
01.07.2011 | Leitthema
Medikamente
Eine seltene Ursache für ein Ulcus cruris
verfasst von:
Prof. Dr. J. Dissemond
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Von zahlreichen Medikamenten wurde in den letzten Jahrzehnten berichtet, dass deren systemische Einnahme zur Entstehung eines Ulcus cruris führen kann. Ätiologisch wurden insbesondere allergische und toxische Mechanismen diskutiert, die eine Reihe von relevanten pathologischen Reaktionen, insbesondere aber Vaskulitiden und Vaskulopathien induzieren können. Die kausale Assoziation des systemisch eingenommenen Medikamentes mit dem Auftreten eines Ulcus cruris ist jedoch nicht immer eindeutig zu klären. Bei vielen der in diesem Übersichtsbeitrag vorgestellten Medikamente handelt es sich um Wirkstoffe, bei denen lediglich in einigen wenigen Kasuistiken eine Assoziation mit dem Auftreten eines Ulcus cruris beschrieben wurde. Oft handelt sich somit um eine Ausschlussdiagnose, die aufgrund eines zeitlichen Zusammenhangs diskutiert werden kann. Eine Ausnahme stellen Medikamente dar, die den Wirkstoff Hydroxyurea enthalten. Zu diesem Wirkstoff existieren mehrere hundert publizierte Patienten, bei denen ein Ulcus cruris auftrat. Zudem weisen diese Ulzerationen oft eine typische Morphologie auf. Zahlreiche systemisch eingenommene Medikamente können direkt oder indirekt zur Entstehung eines Ulcus cruris führen. Somit ist es wichtig, dass Therapeuten diesen potenziell relevanten Faktor erkennen, um im Rahmen einer kausal ansetzenden Behandlung eine entsprechende Umsetzung der relevanten Medikamente zu veranlassen.