Erschienen in:
01.12.2004 | Leitthema
Medikamentöse Therapie der diabetischen Retinopathie
verfasst von:
Prof. Dr. G. E. Lang
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2004
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Zusammenfassung
Die chronische Überproduktion von Wachstumshormon und „Insulin-like growth factor 1“ spielt auch in der Pathogenese der diabetischen Retinopathie eine wichtige Rolle. Die in der Retina exprimierten Somatostatinrezeptoren sind die Zielmoleküle für die Therapie mit Somatostatinanaloga wie Octreotid. Dieses ist ein vielversprechendes Medikament mit guter Verträglichkeit zur Behandlung der fortgeschrittenen diabetischen Retinopathie und des diabetischen Makulaödems.
Ein wichtiger Pathomechanismus in der Entwicklung von diabetischen Folgeerkrankungen ist die durch einen erhöhten Glukosespiegel induzierte Aktivierung der Proteinkinase C infolge eines erhöhten Diazylglyzerolspiegels. Die Entwicklung eines isoenzymselektiven PKC-ß-Inhibitors stellt einen neuen medikamentösen Therapieansatz zur Behandlung der diabetischen Retinopathie dar. Derzeit wird in prospektiven, klinischen Studien untersucht, ob die Therapie mit einem spezifischen PKC-ß-Inhibitor das Fortschreiten der diabetischen Retinopathie und des diabetischen Makulaödems verhindern kann.
Die intravitreale Injektion von Triamcinolonacetonid führt zu einer zumindest zeitweisen Verbesserung des diffusen diabetischen Makulaödems. Nebenwirkungen sind Augendrucksteigerungen, Katarakt und Endophthalmitis.