Erschienen in:
25.11.2020 | Transösophageale Echokardiografie | Originalien
Mehrwert der Dual-Energy-Computertomographie zur Detektion von Thromben des linken Vorhofohrs
verfasst von:
PD Dr. med. C. L. Schlett, MPH, M. C. Heidt, A. Jörg, M. Soschynski, S. J. Buss, G. Korosoglou, F. Bamberg, H.-U. Kauczor, O. K. Mohrs
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 12/2020
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Zusammenfassung
Fragestellung
Mit der Computertomographie (CT) können Thromben im linken Vorhofohr (LAA) dargestellt werden. Es wurde untersucht, ob sich die diagnostische Genauigkeit durch die Dual-Energy-Technik im Vergleich zur transösophagealen Echokardiographie (TEE) verbessert. Weiterhin wurde der Einfluss von Protokollparametern auf die Strahlendosis quantifiziert.
Methoden
Die TEE-Patienten wurden den verschiedenen CT-Protokollen zugeordnet. Alle CTs wurden auf das Vorhandensein von LAA-Thromben und Dual-Energy-CT-Scans sowie zusätzlich quantitativ auf die Jodkonzentration analysiert. Die TEE wurde qualitativ auf das Vorhandensein von Thromben untersucht.
Ergebnisse
Von Insgesamt 32 eingeschlossenen Patienten hatten 6 einen mittels TTE diagnostizierten Thrombus. Die qualitative CT-Beurteilung ergab eine Sensitivität von 83 % und eine Spezifität von 88 % für die LAA-Thrombus-Detektion. Bei 26 Patienten wurde eine Dual-Energy-CT durchgeführt. Die mittlere Jodkonzentration betrug 8,6 mg/cm3 und war bei Patienten mit LAA-Thromben signifikant niedriger als bei Patienten ohne LAA-Thromben. Ferner ergab sich ein inkrementeller Wert für die Erkennung von LAA-Thromben (AUC: 0,950 vs. 0,867 bei kombinierter vs. nur qualitativer Beurteilung; p = 0,04). Die mediane Strahlendosis betrug 1,83 mSv. Unabhängig voneinander war die Dosis bei Beschränkung des Scanabschnitts auf den LAA und beim prospektiven Gating niedriger, während Arrhythmie und Dual-Energy-Technik die Strahlendosis nicht beeinflussten.
Schlussfolgerung
Die CT bietet eine gute diagnostische Genauigkeit für den Nachweis von LAA-Thromben, die durch Joddichtemessung mittels Dual-Energy-CT noch weiter verbessert werden kann. Mit einem optimierten Protokoll kann eine angemessen niedrige Strahlendosis erreicht werden.