Erschienen in:
01.09.2005 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
MRT-Diagnostik bei Anlagestörungen des Gehirns
verfasst von:
PD Dr. B. Ertl-Wagner, C. Rummeny, H. von Voss, M. Reiser
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 9/2005
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Zusammenfassung
Die MRT bietet exzellente Voraussetzungen zur Diagnostik von Anlagestörungen des Gehirns. Um solche erkennen und einordnen zu können, ist ein Grundverständnis für die embryologischen Entwicklungsvorgänge des Gehirns wichtig. Kortikale Entwicklungsstörungen werden klassischerweise eingeteilt in 1. Störungen der neuronalen Proliferation, also Störungen der Stammzellproliferation im Bereich der periventrikulären germinalen Matrixzone, 2. Störungen der neuronalen Migration, also der radiären Wanderung der Neuronen von der germinalen Matrixzone zur Kortexoberfläche, und 3. Störungen der kortikalen Organisation. Weitere Anlagestörungen des Gehirns sind Defekte des Balkens, Enzephalozelen und Holoprosenzephalien. Malformationen aus dem Chiari- und Dandy-Walker-Formenkreis sind relativ häufige primär infratentorielle Malformationen. Seltenere infratentorielle Anlagestörungen sind das Joubert-Syndrom, die Rhombenzephalosynapsis und das Lhermitte-Duclos-Syndrom.