Erschienen in:
01.03.2004 | Schwerpunkt: Der Patient mit Schock
Neue Therapieansätze bei der prähospitalen und hospitalen Schockbehandlung
Hyperton-hyperonkotische Lösungen und Vasopressin
verfasst von:
A. Meier-Hellman, Dr. G. Burgard
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Die hochgradige Störung der Hämodynamik im Schock führt zu einer Verringerung des Sauerstoffangebots lebenswichtiger Organe. Wird dieser Zustand nicht rasch behoben, kann es zu einem Multiorganversagen kommen. Neben der Beseitigung der Schockursache, wie z. B. einer Blutung oder eines septischen Fokus, müssen Maßnahmen eingeleitet werden, die zu einer Stabilisierung der Hämodynamik führen. In vielen Fällen gelingt dies durch Flüssigkeitsersatz oder durch Einsatz von Inotropika und Vasopressoren. Beim hypovolämischen Schock konnten hyperton/hyperonkotische Lösungen bisher keine Vorteile gegenüber herkömmlichen Infusionen zeigen, außer in Situationen, in denen nicht sofort genügend Ressourcen für eine primäre Versorgung zur Verfügung stehen. Im Tierexperiment konnte die Hämodynamik mit Vasopressin deutlich besser als mit Volumen stabilisiert werden, wenn eine unstillbare intraabdominelle Blutung vorlag. Auch die Letalität war bei den mit Vasopressin behandelten Tieren signifikant niedriger. Es fehlen aber noch klinische Arbeiten, die diese Ergebnisse bestätigen. Vasopressin trägt im septischen Schock sowohl in niedriger als auch in hoher Dosierung zu einer Stabilisierung der Hämodynamik bei. Allerdings kommt es dabei zu einer Beeinträchtigung der Splanchnikusperfusion. Deshalb kann der Einsatz von Vasopressin im septischen Schock zurzeit nicht empfohlen werden.