Erschienen in:
01.11.2006 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Neuromuskuläre Blockade
Substanzen, Überwachung, Antagonisierung
verfasst von:
Dr. J.-U. Schreiber, T. Fuchs-Buder
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 11/2006
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Zusammenfassung
Die Verwendung von Muskelrelaxanzien im Rahmen einer Allgemeinanästhesie dient der Erleichterung der endotrachealen Intubation, sowie der Verbesserung der operativen Bedingungen. Muskelrelaxanzien besitzen weder eine analgetische noch eine anästhetische Wirkung. Alle Substanzen interagieren mit dem Acetylcholinrezeptor der neuromuskulären Endplatte und bewirken entweder durch Daueraktivierung, indem die Wirkung des Transmitters Acetylcholin imitiert wird, oder aber durch kompetitiven Antagonismus gegen Acetylcholin eine Blockade der neuromuskulären Erregungsübertragung. Succinylcholin ist das einzige klinisch verwendete depolarisierende Relaxans; die Substanz hat eine ultrakurze Wirkdauer. Die nicht depolarisierenden Substanzen lassen sich chemisch einteilen in Benzylisochinoline und Aminosteroide und decken das gesamte Spektrum von kurz bis lang wirksam ab. Die Tiefe der Relaxation sowie die Erholung der neuromuskulären Übertragung kann mit Hilfe qualitativer und quantitativer Verfahren überwacht werden. Insbesondere die Überwachung der neuromuskulären Erholung stellt ein wichtiges Instrument zur Vermeidung postoperativer Komplikationen dar. Ein Wirkungsüberhang nach Gabe nicht depolarisierender Muskelrelaxanzien kann mit Hilfe von Cholinesteraseinhibitoren antagonisiert werden.