Erschienen in:
01.04.2014 | Originalien und Übersichten
Nimmt die gesundheitliche Ungleichheit zu?
Trends beim subjektiven Gesundheitszustand, beim Rauchen und bei Adipositas zwischen 1984/85 und 1999/2000 bei Erwachsenen in Augsburg
verfasst von:
J. Maron, M. Hunger, I. Kirchberger, A. Peters, A. Mielck, KORA-Studiengruppe
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Untersucht wurden zeitliche Trends im Ausmaß gesundheitlicher Ungleichheit in der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung Augsburgs. Die Analysen basieren auf 4 voneinander unabhängigen Querschnitterhebungen, sie wurden über einen Zeitraum von 15 Jahren im Rahmen der Augsburger MONICA/KORA-Studie durchgeführt: 1984/85 (n = 4022), 1989/90 (n = 3966), 1994/95 (n = 3916), 1999/2000 (n = 3492). Der sozioökonomische Status (SES) ist über die Schulbildung und das Pro-Kopf-Haushaltseinkommen erfasst worden mit separaten Analysen für jede dieser beiden Variablen. Berechnet wurden die absolute und die relative gesundheitliche Ungleichheit. Die Ergebnisse zeigen, dass die gesundheitliche Ungleichheit beim subjektiven Gesundheitszustand relativ konstant blieb (mit Anzeichen für eine geringe Zunahme der Ungleichheit). Beim Rauchen liegen dagegen klare Hinweise für eine Zunahme der gesundheitlichen Ungleichheit vor (z. B. bezogen auf die Unterschiede bei Frauen nach Schulbildung: signifikante mittlere Zunahme der relativen Ungleichheit um ca. 20 %). Bei Adipositas hat die Prävalenz in allen Statusgruppen zugenommen, das Ausmaß der Ungleichheit hat sich dabei jedoch kaum verändert. Die zeitlichen Trends zeigen, dass die Bemühungen um eine Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit weiter verstärkt werden sollten.