Erschienen in:
01.09.2009 | Leitthema
Optimiertes Hautarztverfahren und Stufenverfahren Haut
Randomisierte Evaluation der Eckpfeiler der berufsdermatologischen Prävention
verfasst von:
Dr. H. Voß, F. Mentzel, A. Wilke, B. Maier, G. Gediga, C. Skudlik, S.M. John
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2009
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Zusammenfassung
Anfang 2006 wurde das „optimierte Hautarztverfahren“ eingeführt, dazu komplementär das „Stufenverfahren Haut“, das verwaltungsseitig die rasche Einleitung von sinnvoll gestuften präventiven Maßnahmen bei Patienten mit berufsbedingten Hauterkrankungen gewährleisten soll. An der Universität Osnabrück werden mittels bundesweiter randomisierter Quotenstichprobe (N=1600) erstmals ca. 10% der jährlichen BK-5101-Verdachtsmeldungen dermatologisch und verwaltungsseitig evaluiert (Forschungsvorhaben „EVA_Haut“). Nach derzeitiger Datenlage wurde in N=995 Fällen der randomisierten Stichprobe nach der Meldung ein Hautarztverfahren eingeleitet: In diesen Fällen werden die involvierten Akteure (Hautarzt, Patient, Unfallversicherungsträger) mittels standardisierter Erhebungsinstrumente befragt; gleichzeitig erfolgt eine berufsdermatologische Auswertung der anonymisierten Aktenauszüge durch ABD-zertifizierte Gutachter im „double review“. Die Fälle, in denen bisher kein Hautarztverfahren eingeleitet wurde (N=556), werden ebenfalls berufsdermatologisch und verwaltungsseitig analysiert. Wesentliche Beurteilungskriterien sind Berufsverbleib, Verlauf der Hauterkrankung sowie Kosten des Verfahrens. Der Nachbeobachtungszeitraum beträgt 1 Jahr nach Eingang der Meldung. Das Forschungsvorhaben bietet erstmalig die Chance, im Rahmen der Qualitätssicherung Verwaltungshandeln und dermatologisches Berichtswesen als Eckpfeiler der dermatologischen Frühprävention zu analysieren, um wissenschaftlich begründet Optimierungsmöglichkeiten für die Versorgung von Patienten mit berufsbedingten Hauterkrankungen zu entwickeln.