21.04.2020 | Pädiatrie | Übersichten
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COVID-19 bei hospitalisierten Kindern und Jugendlichen
Ein systematischer Review zu publizierten Fallserien (Stand 31.03.2020) und erste Daten aus Deutschland
verfasst von:
A. Streng, K. Hartmann, J. Armann, R. Berner, Prof. Dr. med. J. G. Liese, MSc
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das klinische Wissen zu Verlauf, Komplikationen und Therapie von COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen ist bisher begrenzt.
Ziel
Der vorliegende systematische Review fasst die aktuelle wissenschaftliche Evidenz zum klinischen Verlauf von COVID-19 bei hospitalisierten Kindern zusammen. Zusätzlich werden die ersten Daten aus Deutschland aus einem Kinderklinik-Survey der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e. V. (DGPI) vorgestellt.
Methodik
Ausgewertet wurden insgesamt 12 Fallserien aus China mit 6 bis 2143 SARS-CoV-2-infizierten Kindern, die über eine PubMed-Literatursuche bis zum 31.03.2020 identifiziert wurden. Die Datenbank des deutschlandweiten COVID-19 Kinderklinik-Survey der DGPI wurde am 06.04.2020 abgefragt.
Ergebnisse
In den Fallserien lag das mediane Alter zwischen 2 und 7 Jahren, mit einem Anteil von Säuglingen von 18 bis 45 %. Am häufigsten berichtete Symptome waren Fieber und Husten; bei 40–100 % lag eine radiologisch (zumeist CT) bestätigte Lungenbeteiligung vor. Schwere/kritische Verläufe – inklusive 2 Todesfälle – wurden bei bis zu 8 % der Kinder berichtet. Die Hospitalisierungsdauer lag bei 5 bis 20 Tagen. Der COVID-19-Survey der DGPI erfasste bis zum 06.04.2020 33 Kinder aus 21 Kliniken, mit überwiegenden Infektionen der oberen Atemwege. 45 % waren Säuglinge, 32 % hatten eine Vorerkrankung. Bislang benötigten 3 Kinder (9 %) eine intensivstationäre Behandlung.
Diskussion
COVID-19 bei hospitalisierten Kindern und Jugendlichen verläuft überwiegend als unkomplizierte febrile Erkrankung der oberen oder der unteren Atemwege. Nur sehr selten kommt es bei Kindern zu schweren Komplikationen oder Todesfällen. Weitere Informationen zum Verlauf von COVID-19 bei Neugeborenen, Säuglingen und Patienten mit Vorerkrankungen sowie zu therapeutischen und präventiven Maßnahmen werden dringend benötigt.