Erschienen in:
01.04.2013 | Leitthema
Pankreaskarzinom im hohen Alter
Leitlinien und individualisierte Therapie
verfasst von:
H. Nieß, A. Kleespies, J. Andrassy, P. Pratschke, M.K. Angele, M. Guba, K.-W. Jauch, Prof. Dr. C.J. Bruns
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Der deutliche Zuwachs der älteren Bevölkerung der westlichen Welt bedeutet in den kommenden Jahren konsekutiv einen steigenden Anteil an Patienten mit der Diagnose Pankreaskarzinom. Bis zum Jahr 2020 ist mit einer 20%igen Zunahme an Patienten jenseits des 65. Lebensjahrs zu rechnen. Damit rückt das Management alter bzw. hochbetagter Patienten auch in der Chirurgie immer mehr in den Mittelpunkt, was ein strategisches Umdenken chirurgischer Behandlungsindikationen unter Berücksichtigung der Machbarkeit und der Sinnhaftigkeit erfordert. Das duktale Adenokarzinom des Pankreas hat eine äußerst schlechte Prognose mit einer insgesamten 5-Jahres-Überlebensrate < 5 % trotz sukzessivem Fortschritt in der interdisziplinären Behandlung. Die chirurgische Resektion bietet nach wie vor die einzige Chance auf ein verlängertes Überleben, ist jedoch technisch anspruchsvoll und weiterhin mit deutlicher Morbidität verbunden. Insbesondere für die Qualität der chirurgischen Therapie der mittlerweile interdisziplinären Behandlung des Pankreaskarzinoms ist die Anbindung an ein Zentrum mit nachweisbar besseren Ergebnissen verbunden. Wenige retrospektive Datenanalysen haben sich bis heute mit dem perioperativen und dem Langzeitverlauf ausgedehnter Pankreastumorresektionen im höheren Alter befasst. Verfügbare Daten sprechen jedoch für ein radikales chirurgisches Vorgehen auch jenseits des 75. Lebensjahres.