Erschienen in:
22.07.2021 | Fremdkörperaspiration | Schwerpunkt: Pankreaspathologie
Punktionsdiagnostik von Pankreasneoplasien
verfasst von:
Dr. med. Lena Häberle, Martin Schramm, Irene Esposito
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 5/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Während Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf ein Pankreaskarzinom bei Operabilität leitliniengemäß einer primären Tumorresektion zugeführt werden, spielt die Punktionsdiagnostik des Pankreas insbesondere bei Inoperabilität und in der Evaluation von Pankreasneoplasien mit unklaren klinisch-radiologischen Befunden eine wichtige Rolle. Letzteres betrifft häufig zystische Pankreasläsionen, deren Spektrum von inflammatorischen Pseudozysten bis hin zu invasiven Pankreaskarzinomen auf dem Boden intraduktaler papillär-muzinöser Neoplasien (IPMN) oder muzinös-zystischer Neoplasien (MCN) reicht. Insbesondere in der präoperativen Diagnostik an Material, das durch EUS-FNA (endosonographisch gestützte Feinnadelaspiration) gewonnen wurde, gibt es einige mögliche Fallstricke. Neben der Kontamination des Untersuchungsguts mit Zellen und Muzin aus dem Punktionsweg und degenerativen Veränderungen, insbesondere bei längerer Latenz von der Materialgewinnung zur Untersuchung, kann auch sehr zellarmes oder gar zellfreies Material eine Herausforderung darstellen. Next-Generation-Sequencing-(NGS)-basierte molekulare Untersuchungen können die Treffsicherheit der Punktionsdiagnostik des Pankreas, insbesondere bei zystischen Läsionen, erheblich verbessern. Eine Integration morphologischer und molekularer Ergebnisse mit klinischen Daten und Befunden der Bildgebung ist dabei unabdingbar. Während zuverlässige molekulare Marker zur Diagnostik von muzinösen und speziellen nichtmuzinösen Pankreasneoplasien bereits existieren, ist die Etablierung solider Marker für das Vorhandsein von High-grade-Neoplasien ein wichtiges Ziel für die Zukunft.