Erschienen in:
01.03.2004 | Zum Thema
Pathogenese des Mammakarzinoms
Bedeutung des Vitamin D-Stoffwechsels
verfasst von:
Dr. D. Diesing, S. Tauchert, R. Axt-Fliedner, D. Hornung, K. Diedrich, M. Friedrich
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Vitamin D3 (Calcitriol) ist ein Secosteroidhormon, dessen Funktion hauptsächlich in der Regulation des Kalzium- und Phosphathaushalts besteht. Neuere Ergebnisse zeigen, dass Calcitriol zudem einen antiproliferativen Effekt auf maligne Zellen besitzt und deren Redifferenzierung induzieren kann.
Neben der Synthese in der Haut kann Calcitriol auch lokal in malignem Mammagewebe durch die Umwandlung von Präkursoren durch Hydroxylasen entstehen. Die genomischen Wirkungen von Calcitriol werden über den Vitamin D-Rezeptor (VDR) vermittelt. Über Vitamin D-Response-elements werden u. a. Gene reguliert, die an Proliferation und Zelldifferenzierung beteiligt sind.
Die Existenz funktionsfähiger VDR ist Voraussetzung für das Ansprechen der Karzinome auf Calcitriol und seine Analoga. Aufgrund starker hyperkalzämischer Nebenwirkungen ist Calcitriol in therapeutischer Dosierung in der Tumortherapie nicht einsetzbar. Die Entwicklung von Analoga mit einer Dissoziation der antiproliferativen Wirkung von den hyperkalzämischen Nebenwirkungen birgt jedoch ein Potenzial für den effektiven Einsatz dieser Präparate in der Onkologie.