Erschienen in:
01.07.2011 | Originalien
Perivaskuläre axilläre Plexusanästhesie
Ultraschall versus Nervenstimulator
verfasst von:
T. Geiser, D. Lang, M. Neuburger, B. Ott, P. Augat, J. Büttner
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Für die perivaskuläre axilläre Plexusblockade wird neben dem Nervenstimulator (NSt) zunehmend auch der Ultraschall (US) zur Optimierung der Kanülenlage eingesetzt. Beide Verfahren wurden einander bezüglich Anschlagszeit und Wirksamkeit prospektiv, randomisiert und untersucherverblindet gegenübergestellt.
Methode
Nach Punktion (Durchdringen der Gefäß-Nerven-Scheide und vollständigem Vorschieben der Kanüle) wurden je 56 Patienten zur Überprüfung der Kanülenlage randomisiert einer US-Gruppe (Aufsuchen der Kanülenspitze im transpektoralen Schnitt, kurze Achse, Korrektur der Kanülenlage bei unzureichender Ausbreitung des Lokalanästhetikums, LA) bzw. einer NSt-Gruppe (angestrebte Reizantwort im N. medianus, ulnaris oder radialis bei 0,3 mA/0,1 ms, ggf. Lagekorrektur vor Injektion des LA) zugeteilt. Alle Patienten erhielten 500 mg 1%ige Mepivacainlösung. Fünf, 10 und 20 min nach Ende der Injektion wurden die sensorische und die motorische Blockade in Einzelnervmessungen geprüft (ENM, 0: minimaler Blockadeeffekt bis 2: maximaler Blockadeeffekt).
Ergebnis
Die Auswertung der ENM erfolgte mithilfe der „repeated measures ANOVA“. Die mittlere Punktzahl der addierten ENM lag zu allen Messzeitpunkten in der US-Gruppe signifikant höher. Sensibilität: US/NSt: 5 min: 3,36±2,32/2,63±1,87; 10 min: 5,45±2,41/4,21±2,45; 20 min: 7,30±2,02/6,43±2,43; p=0,015. Motorik US/NSt: 5 min: 3,91±1,81/3,02±1,67; 10 min: 5,27±1,66/4,05±1,70; 20 min: 6,64±1,37/5,50±1,90; p= <0,001.
Zum Schnittzeitpunkt zeigte sich eine komplette Anästhesie in der US-Gruppe in 89%, in der NSt-Gruppe in 68% der Patienten (p=0,006). Supplementierung benötigten 3 US-Patienten und 7 NSt-Patienten sowie 3 US-Patienten und 11 NSt-Patienten eine Allgemeinanästhesie (p=0,022). Die Blockadeanlage dauerte ultraschallgestützt etwa 1 min länger (p=0,003).
Schlussfolgerung
Mithilfe der Sonographie werden bei der perivaskulären axillären Plexusblockade signifikant bessere Erfolgsquoten und kürzere Anschlagszeiten erzielt.