Erschienen in:
08.08.2019 | Pflege | Originalarbeit
Betriebliches Gesundheitsmanagement in der ambulanten Pflege
verfasst von:
Felix Kahnt, M.A., Prof. Dr. Petra Wihofszky, Heinz-Peter Ohm
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Hauptursache für das Ausscheiden von Mitarbeitenden aus der ambulanten Pflege sind gesundheitliche Gründe. Ein unterstützendes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) stößt bisher in Klein- und Kleinstbetrieben an seine Grenzen. Ein Projekt der Gesundheitskonferenz Stuttgart in Kooperation mit der Hochschule Esslingen setzt an diesem Problem für kleine ambulante Pflegedienste an.
Zielsetzung
Konkrete Ansatzpunkte für kleine ambulante Pflegedienste in Stuttgart, an denen ein BGM ansetzen kann.
Material und Methoden
Expert*inneninterviews mit 7 Leitungskräften kleiner ambulanter Pflegedienste in Stuttgart. Auswertung nach Meuser und Nagel. Diskussion mit Literatur.
Ergebnisse
Die Betriebe zeichnen sich durch eine starke Partizipation der Mitarbeitenden, ein persönliches Betriebsklima und eine flexible Anpassung der Organisation aus. Als zentrales Instrument zur betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) dient die Dienst- und Tourenplanung. Der Prozess des BGM verläuft nicht strukturiert und eher spontan. Die Leitungskräfte sind engagiert bis hin zur Bereitschaft zu Einschränkungen zu ihrem persönlichen Nachteil.
Diskussion
Die gute gesundheitliche Situation in den Betrieben rührt entscheidend von dem Engagement der Leitungskräfte her. Die betriebsinternen Strukturen bieten insgesamt gute Voraussetzungen für einen Teil der BGF. Dem steht aber ein hoher betriebswirtschaftlicher und Personaldruck entgegen. Lücken zu einem BGM erklären sich vermutlich durch ein Wissensdefizit seitens der Leitungskräfte. Besonders im Bereich der Personalentwicklung bezüglich gesunder Führung sowie beim Bewältigungsverhalten ergeben sich weitere Entwicklungspotentiale.