Erschienen in:
01.10.2003 | Kasuistik
Primäre Sectio caesarea
Anästhesie bei einer Patientin mit ausgedehnter zerebraler arteriovenöser Malformation
verfasst von:
M. Jacob, Dr. M. Rehm, E. Weninger, U. Finsterer
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 10/2003
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Zusammenfassung
Wir berichten über eine 37-jährige Erstgravida, bei der eine höchstgradige, inoperable arteriovenöse Malformation, die bereits vor Jahren geblutet hatte, nahezu die gesamte linke Großhirnhemisphäre verdrängte. In der 26. Schwangerschaftswoche wurde bei ihr die Indikation zur primären Sectio caesarea aus kindlicher Indikation gestellt. Wir versorgten die Patientin unter invasiver Blutdruckmessung und lückenlosem klinischem Neuromonitoring mit einer Mono-Peridural-Anästhesie. Die angestrebten Kreislaufwerte (arterieller Mitteldruck zwischen 90 mmHg und 110 mmHg) wurden unter diesem Vorgehen zu jedem Zeitpunkt eingehalten; der Neurostatus verschlechterte sich perioperativ nicht. Die Patientin konnte nach einer 24-h-Intensivüberwachung bei gutem Befinden auf die Wöchnerinnenstation verlegt werden. Zwei Monate nach der Schnittentbindung wurde sie aus völligem Wohlbefinden heraus mit akuten Kopfschmerzen auffällig und nach der Diagnose einer akuten Subarachnoidealblutung notfallmäßig kraniotomiert.