Erschienen in:
01.01.2005 | Zum Thema
Prophylaxe der Neuralrohrdefekte und anderer Fehlbildungen
Praktische Umsetzung—Erfahrungen in der Schweiz
verfasst von:
Prof. Dr. O. Tönz
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Eine Folsäureprophylaxe darf sich nicht mehr länger an der Verhütung von Neuralrohrdefekten allein orientieren. Auf Grund der heutigen Kenntnisse werden mit diesem Vitamin eine Reihe weiterer embryonaler Fehlbildungen verhütet. Außerdem gibt es gute Hinweise, dass damit auch die Inzidenz des Down-Syndroms, sowie von akuten lymphatischen Leukämien im Kleinkindesalters herabgesetzt werden kann. Als Prophylaxe ist die individuelle, perikonzeptionelle Prophylaxe mit mindestens 0,4 mg zusätzlicher Folsäure nach wie vor die einzig richtige und optimale Maßnahme. Leider ist die Umsetzung mit rund 30% sehr mangelhaft. Eine generelle Prophylaxe durch obligate Anreicherung eines Grundnahrungsmittels (Mehl) brächte nicht nur den Vorteil einer vollständigen Erfassung aller Schwangeren, sondern überdies eine günstige Beeinflussung aller homocysteinabhängigen Krankheiten des vorgerückten Lebensalters sowie einiger Karzinomtypen.