Erschienen in:
01.01.2009 | Leitthema
Psychische Faktoren bei habituellen Aborten
verfasst von:
Dr. C. Schulz-Du Bois, A.C. Schulz-Du Bois
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2009
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Zusammenfassung
Habituelle Aborte können Trauer, Ängste, Stress und Depressionen auslösen. Betroffene Frauen sollten deshalb die Möglichkeit erhalten, sich auszusprechen. Wenn psychische Belastungen ausgeprägter sind oder länger anhalten, sollte eine psychische Behandlung ermöglicht werden. Angst, Depressionen und Stress können auch ursächlich an ungeklärten habituellen Aborten beteiligt sein. Eine mögliche ursächliche psychische Beteiligung ist dennoch im Einzelfall nicht diagnostizierbar, weil auf den psychischen Befund vor einer Schwangerschaft und Fehlgeburt nicht zurückgeschlossen werden kann. Diskutiert wird auch, dass möglicherweise durch psychische Folgen nach Spontanaborten, die sich auf die nächste Schwangerschaft ungünstig auswirken, ein Circulus vitiosus von Fehlgeburten ausgelöst werden könnte. Eine fürsorglich-intensive Schwangerenbetreuung, die sog. Tender Loving Care, ist in prospektiven Studien als effektiv belegt, ihr regulärer Einsatz erscheint gerechtfertigt.