Erschienen in:
01.12.2003 | Originalien
Pulmonale Manifestation bei tuberöser Sklerose
verfasst von:
Dr. C. Severien, S. Kasten, T. Kirchner, S. Binder, M. Teufel
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 12/2003
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Zusammenfassung
Da Lungenkomplikationen bei tuberöser Sklerose auch bereits im Jugendalter auftreten können, sollte auch in dieser Altersgruppe bei protrahierter Hustensymptomatik an das Risiko eines Spontanpneumothorax gedacht werden. Die Diagnose einer pulmonalen Lymphangioleiomyomatose im Frühstadium gelingt am besten durch ein Thorax-HRCT, wobei in der Regel auf eine Lungenbiopsie verzichtet werden kann. Serielle Lungenfunktionsprüfungen sind geeignet, um den weiteren Krankheitsverlauf zu verfolgen.
Die tuberöse Sklerose ist ein neurokutanes Syndrom, bei dem neben Haut und Zentralnervensystem auch andere Organe betroffen sein können. Eine Lungenbeteiligung ist selten und wird fast ausschließlich bei Frauen im gebärfähigen Alter beschrieben. Es wird über ein 16-jähriges, mental retardiertes Mädchen mit tuberöser Sklerose berichtet, das einen rezidivierenden Spontanpneumothorax als erstes Symptom einer pulmonalen Manifestation entwickelte. Die hoch auflösende Computertomographie (HRCT) des Thorax zeigte einzelne, dünnwandige, zystische Strukturen in diversen Lungenbezirken, umgeben von normalem Lungengewebe, welche für eine pulmonale Lymphangioleiomyomatose charakteristisch sind. Eine obstruktive Ventilationsstörung war in der Lungenfunktionstestung nicht nachweisbar.