Erschienen in:
01.10.2011 | Leitthema
Rekonstruktion der Ossikelkette mit passiven Implantaten
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. T. Zahnert
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 10/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bei der Rekonstruktion des Mittelohrs kommen heute verschiedene Prinzipien zur Anwendung, die einen Wiederaufbau ohne Interponat, mit autogenen Ossikeln, mit alloplastischen Implantaten oder mit aktiven Mittelohrimplantaten zur Auswahl stellen. In den letzten Jahrzehnten haben aus verschiedenen Gründen alloplastische Implantate Verbreitung gefunden. Zu den Vorzügen zählen die Resorptionsbeständigkeit am entzündeten Mittelohr (bei autogenen Ossikeln 15%), die hervorragenden Materialeigenschaften (hohe Steifigkeit, geringes Gewicht) und die hohe Biokompatibilität. Der größte Vorteil ergibt sich jedoch aus der Möglichkeit, funktionelle Elemente und Koppelformteile in die Prothesen zu integrieren, um die Ankopplung an die Ossikelkettenreste zu verbessern und die Gelenkfunktion der natürlichen intakten Kette nachzuahmen. Aufgrund der Vielfalt der zur Verfügung stehenden Implantate ist die Auswahl oft schwierig. Der vorliegende Beitrag soll am Beispiel typischer Rekonstruktionssituationen eine Entscheidungshilfe für die aus funktioneller Sicht optimale Lösung anbieten.