Erschienen in:
09.06.2016 | Rektumexstirpation | Leitthema
Technik der laparoskopischen Rektumresektion
verfasst von:
Prof. Dr. M. Anthuber, B. Kriening, M. Schrempf, B. Geißler, B. Märkl, S. Rüth
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Die Qualität der onkologisch radikalen Operation bestimmt bei Patienten mit Rektumkarzinom das Risiko für das Lokalrezidiv und das Langzeitüberleben. Die neoadjuvante Radiochemotherapie bei fortgeschrittenen Tumoren und die standardisierte Operation bei Rektumkarzinomen unterhalb von 12 cm ab ano mit totaler mesorektaler Exzision (TME) und Schonung des autonomen Nervensystem für Sexual- und Blasenfunktion haben zu einer deutlichen Verbesserung der onkologischen Ergebnisse und der Lebensqualität bei betroffenen Patienten geführt. Seit ca. 20 Jahren wird die Rektumresektion mit TME auch laparoskopisch durchgeführt, wobei für Deutschland keine belastbaren Zahlen darüber vorliegen, wie hoch der Anteil der minimal-invasiv operierten Patienten ist. Schätzungen gehen von einer Rate deutlich unter 20 % aus. Voraussetzung für die Anwendung der laparoskopischen Technik ist die bedingungslose Adhärenz zu den geschilderten Standards der offenen Chirurgie. Die verfügbaren Daten aus prospektiv randomisierten Studien, systematischen Reviews und Metaanalysen geben überwiegend Hinweise dafür, dass im frühen postoperativen Verlauf die bekannten Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie zugunsten der Patienten realisiert werden, ohne dass gleichzeitig die onkologischen Langzeitdaten negativ beeinflusst werden. Viele der Studien sind jedoch in ihrem Ergebnis schwierig zu interpretieren, weil nicht sichergestellt wurde, dass die beteiligten Kliniken und Chirurgen die Lernkurve im Wesentlichen bereits durchschritten hatten. Im folgenden Beitrag wollen wir unsere Technik vorstellen, wie wir sie über die letzten 17 Jahre bei über 1000 Patienten entwickelt haben. Auf der Basis dieser Erfahrung kann das laparoskopische Vorgehen als Alternative zur offenen Operation nachdrücklich empfohlen werden.