Erschienen in:
12.03.2024 | Rhinosinusitis | Leitthema
Schwierig zu behandelnde chronische Rhinosinusitis – wenn die Standardtherapie nicht wirkt und Biologika nicht zur Verfügung stehen
verfasst von:
Dr. med. Robert Böscke
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 4/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlungsmöglichkeiten für die trotz adäquater medikamentöser und chirurgischer Standardtherapie unkontrollierte chronische Rhinosinusitis (CRS) haben sich in den vergangenen Jahren durch ein besseres Verständnis der Pathophysiologie und der daraus resultierenden Entwicklung von Biologikatherapien für die CRS mit Nasenpolypen (CRSwNP) bedeutend erweitert. Allerdings sind Biologika aus verschiedenen Gründen (noch) nicht für alle Patienten in Europa verfügbar.
Ziel der Arbeit
Auf Grundlage der Vortragssitzung „Difficult-to-treat CRS, when biologics are not available“ des 29. Kongresses der European Rhinologic Society (ERS) 2023 in Sofia, Bulgarien, werden die Therapieoptionen bei unkontrollierter CRS unter Ausschluss von Biologika diskutiert.
Materialien und Methoden
Die Inhalte der ERS-2023-Vorträge „Is there a place for antibiotics?“, „Indications for revision surgery“, „Novel systemic treatment options“, „Novel local treatment options“ und „Phototherapy for nasal polyps“ werden skizziert und durch eine Literaturrecherche ergänzt.
Ergebnisse
Für die Behandlung der unkontrollierten CRS stehen abgesehen von Biologika eine Reihe von Therapieoptionen zur Verfügung. Bei Typ-2(T2)-Entzündung können Glukortikosteroide in Form von Nasenspülungen mit Kortisonzusatz, oralen Kortisonstoßtherapien und Kortison-eluierende Nasennebenhöhlenimplantate sowie erweiterte Revisionsoperationen erwogen werden. Bei Intoleranz gegenüber nichtsteroidalen Antirheumatika (NERD) sollte eine Acetylsalicylsäure(ASS)-Desaktivierung in Erwägung gezogen werden. Nicht-T2-Endotypen bzw. CRS ohne Nasenpolypen (CRSsNP) könnten von mehrwöchiger Gabe von Makrolidantibiotika und Xylit-Nasenspülungen profitieren.
Schlussfolgerung
Um die Wirksamkeit der diskutierten Therapieansätze für eine zielgerichtete, endotypgerechte Therapie der CRS genauer beurteilen zu können, sind zusätzliche kontrollierte klinische Studien unter Berücksichtigung der verschiedenen CRS-Endotypen erforderlich.