Erschienen in:
01.08.2012 | Prävention/Gesundheitsförderung
Rückenschmerzen, Adipositas und Nikotinabusus
Die RAN-Studie als betriebliche Präventionsstrategie
verfasst von:
Dr. R. Eckardt, K. Martin, E. Steinhagen-Thiessen, G. Müller, S. Walter, C. Bartho, M. Möhner
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der RAN-Studie (Rückenschmerzen, Adipositas und Nikotinkonsum) war es, den Nutzen von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention darzustellen. Dabei sollte gezeigt werden, dass durch betriebliche Präventionsstrategien lebensstilbedingter Risikofaktoren wie z. B. Rauchen und Übergewicht die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter möglichst lange erhalten werden kann. Der Beitrag stellt Studiendesign und erste Ergebnisse hinsichtlich Nikotinkonsum und „Body Mass Index“ (BMI) vor.
Material und Methoden
Die Studie wurde in einem Berliner Betrieb der Siemens AG zwischen 2006–2009 durchgeführt. Als Grundgesamtheit wurden 875 Mitarbeiter eingeschlossen. Die Studienteilnehmer wurden einmal jährlich bezüglich ihres Gesundheitszustands und -verhaltens beraten und verschiedenen Interventionskursen mit den Schwerpunkten „Rückenschmerzen“, „Gewichtsreduktion“ oder „Rauchentwöhnung“ zugeteilt. Die Methode der RAN-Studie beruhte auf einer Verknüpfung von subjektiven Daten zu den Risikofaktoren chronischer Krankheiten, die in Anlehnung an den Bundesgesundheitssurvey 1998 erhoben wurden, mit den objektiven Daten aus medizinischen Untersuchungen sowie den Krankenkassendaten der Studienteilnehmer.
Ergebnisse
Die Teilnahmerate an der RAN-Studie konnte trotz Konzernumbau bei ca. 46% stabil gehalten werden. Hierzu dürften auch die eingesetzten Methoden des sozialen Marketings beigetragen haben. Die Raucherprävalenz unter den Studienteilnehmern konnte von 21,2% im Jahr 2006 auf 14,2% im Jahr 2009 (−33%) gesenkt werden. Bezüglich des BMI ergaben sich im Studienverlauf keine signifikanten Veränderungen.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse weiterer Datenanalysen sollen zeigen, inwieweit die eingesetzten Methoden der RAN-Studie zu einer kardiovaskulären Risikoreduktion beitragen, die Prävalenz von Folgekrankheiten und deren Kosten vermindert oder deren Eintritt verzögert sowie die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter nachhaltig verlängert werden kann. Die Koppelung von Surveydaten, ärztlichen Untersuchungsdaten und Krankenkassendaten in einer Längsschnittstudie darf als innovativer Ansatz der RAN-Studie angesehen werden.