Zusammenfassung
Die Funktionsfähigkeit des somatosensorischen Systems wird durch klinische Sensibilitätsprüfung, quantitative sensorische Testung (QST) oder elektrophysiologische Messverfahren geprüft. Dabei geht es um evozierten Schmerz, der vermindert (Hypalgesie) oder gesteigert (Hyperalgesie, Allodynie) sein kann, sowie um veränderten Tastsinn, Propriozeption oder Temperatursinn. Die QST zeichnet sich durch eine stärkere Formalisierung des Untersuchungsablaufs, die Verwendung von kalibrierten Reizstärken und die Standardisierung der Instruktionen für den Patienten aus und liefert reproduzierbare und vom Untersucher unabhängige Befunde. Elektrophysiologische Messverfahren liefern objektive Befunde zur Funktion des somatosensorischen Systems. Mittels Elektroneurogramms (ENG) und somatosensorisch evozierter Potenziale (SEP) werden die dicken myelinisierten Afferenzen und die Hinterstrangbahnen geprüft. Durch Laser-evozierte Potenziale (LEP) werden Veränderungen der Funktion der dünnen nozizeptiven Afferenzen und des spinothalamischen Traktes erfasst.