Erschienen in:
01.01.2007 | Kasuistiken
Schwere akzidentelle Hypothermie mit Kreislaufstillstand und extrakorporaler Erwärmung
Fallbericht eines 2-jährigen Kindes
verfasst von:
Dr. S. Maisch, K. Ntalakoura, H. Boettcher, K. Helmke, P. Friederich, A. E. Goetz
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
Für Patienten mit schwerer Hypothermie und Kreislaufstillstand wird eine aktive Wiedererwärmung mithilfe der extrakorporalen Zirkulation an der Herz-Lungen-Maschine empfohlen. Neu ist in den aktuellen Leitlinien des European Resuscitation Council zur kardiopulmonalen Reanimation die Empfehlung, bei komatösen Patienten mit vorbestehender Hypothermie, die nach Kreislaufstillstand erfolgreich reanimiert wurden, eine aktive Wiedererwärmung lediglich bis zu einer Temperatur von 32–34°C durchzuführen und anschließend eine milde Hypothermie für 12–24 h aufrechtzuerhalten. Wir berichten über einen 2-jährigen Jungen, der nach einem Sturz in eiskaltes Wasser eine schwere Hypothermie erlitt. Beim Auffinden lag ein Kreislaufstillstand mit Asystolie vor; die erste gemessene Temperatur betrug 23,8°C. Nach der Durchführung von Reanimationsmaßnahmen zeigte sich eine Wiederkehr des Spontankreislaufs. Der Patient wurde mithilfe der extrakorporalen Zirkulation an der Herz-Lungen-Maschine bis 33°C wiedererwärmt und anschließend für weitere 12 h in milder Hypothermie gehalten. Am dritten Tag nach dem Unfallereignis konnte der Patient extubiert und nach weiteren 9 Tagen Krankenhausaufenthalt ohne Folgeschäden entlassen werden.