Der Schwindel gehört zu den häufigsten Beratungsanlässen in der Hausarztpraxis. Da schon die Definition des Symptoms nicht einheitlich ist, wird die Anamnese oft zur Herausforderung. Welche Techniken helfen, Red Flags schnell auszuschließen und wie kommuniziert man, wenn keine Ursache gefunden wird? Allgemeinmediziner Dr. Raphael Kunisch erklärt im Gespräch, wie bei der Fülle an möglichen Ursachen ein zielgerichteter Umgang mit dem Schwindel aussehen kann.
(Dauer: 27:12 Minuten)
(00:45) subjektive & medizinische Einordnung des Begriffs "Schwindel" | (02:50) Schwindelanamnese | (05:12) Ursachen | (06:59) Klinische Untersuchung & HINTS-Manöver | (09:52) Red Flags | (14:29) weitere Diagnostik und Überweisung an eine Facharztpraxis | (18:50) Kommunikation mit Patientinnen und Patienten | (20:03) Therapeutische Optionen | (21:50) Schwindel ohne erkennbare Ursache | (24:20) Fazit
"Karussell", "Kippen", "der Boden schwankt" oder "die Wände kommen näher" – es gibt viele Möglichkeiten, einen Schwindel wahrzunehmen. Eine gute Anamnese ist wichtig, denn das Spektrum der möglichen Ursachen reicht von harmlos bis akut lebensbedrohlich.
Ein schneller Ausschluss der kritischen Diagnosen gelingt in den meisten Fällen mit Techniken, die in der allgemeinmedizinischen Praxis gut umsetzbar sind. Mit ihnen kann gezielt entschieden werden, wann ein Notfall vorliegt, in welchen Fällen es einer weiteren Abklärung in einer Facharztpraxis bedarf und wo bereits einfache Manöver helfen können.
Unser Experte ist Dr. Raphael Kunisch. Er ist Allgemeinmediziner und am Lehrstuhl für Allgemeinmedizin der Universität Augsburg tätig. Im Gespräch erklärt er, dass es besonders wichtig ist, den Betroffenen in der Anamnese genug Raum für eigene Beschreibungen zu lassen, um so keine wichtigen Hinweise zu übergehen. So hat er selbst auch schon neue Begrifflichkeiten für das Symptom kennengelernt – zum Beispiel das Wort "blümerant".
Den in der Folge besprochenen Fortbildungsartikel lesen Sie in der Zeitschrift für Allgemeinmedizin (ZFA). Die Inhalte dieser Zeitschrift sind mit e.Med-Abo auf SpringerMedizin.de oder einer DEGAM-Mitgliedschaft zugänglich. Weitere Infos zur Mitgliedschaft bei der DEGAM finden Sie hier.
Podcast-Reihe ZFA TALKS
Die ZFA TALKS sind das Podcast-Format der Zeitschrift für Allgemeinmedizin in Kooperation mit Springer Medizin. Hier stellen sich unsere Expertinnen und Experten dem Dialog zu wissenschaftlichen und praxisrelevanten Fragen aus der Allgemeinmedizin.
In den 15-30minütigen Episoden werden spannende Themen aus der Zeitschrift aufgegriffen und ganz im Sinn der wissenschaftlich-praktischen Ausrichtung der Zeitschrift informativ und unterhaltsam besprochen, vertieft und vielleicht auch mal kontrovers diskutiert. Der Podcast erscheint als Sonderformat im Springer Medizin Podcast.
Literaturhinweise
CME-Beitrag "Von schwindelerregend zu schwindelfrei", erschienen in der Zeitschrift für Allgemeinmedizin (Zugriff mit Abo oder DEGAM-Mitgliedschaft)
AWMF-Leitlinie S3 "Akuter Schwindel in der Hausarztpraxis"
Magazinbeitrag: "Otogenen Schwindel gezielt diagnostizieren", erschienen in HNO-Nachrichten (nach Registrierung)
Fallbericht: "Diagnose gesucht: Wiederkehrender Hörverlust und Schwindel", erschienen in DGNeurologie (mit Abo)
Fachzeitschriftenartikel: "Kindlicher Schwindel – Klinik und Verlauf", erschienen in Monatsschrift Kinderheilkunde (Open Access)
Sie haben Feedback, Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie gerne der Podcast-Redaktion an: smed-podcast[at]springer.com.
» Zur Übersichtsseite mit allen Episoden des Springer Medizin Podcasts