Erschienen in:
05.10.2016 | Adipositas | Leitthema
Universelle Programme zur Primärprävention kindlichen Übergewichts
Ein Überblick
verfasst von:
Ulla Walter, Iris Pigeot
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern ist trotz einer sich abzeichnenden Stabilisierung viel zu hoch. Da kindliches Übergewicht schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen bis ins Erwachsenenalter haben kann, sind wirksame Programme zur Vorbeugung von großer Bedeutung.
Fragestellung
In Deutschland wurden in den letzten Jahren zahlreiche universelle Programme, Maßnahmen oder Projekte zur Primärprävention entwickelt und erprobt, die im Überblick vorgestellt werden sollen.
Methoden
Es wurde eine Recherche im Internet und im Archiv des Deutschen Ärzteblatts durchgeführt, um universelle Programme in Deutschland für den Zeitraum von 2006 bis 2015 zu identifizieren. Zur Recherche wurde die Kombination aus Primärprävention, Kinder, Adipositas und Projekt verwendet.
Ergebnisse
Es wurden 38 Programme und Maßnahmen identifiziert, von denen nach Ausschluss nicht passender Interventionen (z. B. selektiv statt universell) und von Duplikaten 13 ausgewählt und vorgestellt wurden.
Diskussion
Die Informationslage erwies sich bei einigen Projekten als unzureichend, da die Projekte nicht entsprechend publiziert wurden. Positiv ist zu vermerken, dass häufig gleichzeitig verschiedene mögliche Risikofaktoren adressiert wurden und eine erfolgreiche Vernetzung verschiedener relevanter Akteure erreicht wurde. Es wurde zudem in vielen Projekten versucht, eine Struktur zu schaffen, die eine nachhaltige Veränderung der Lebensumwelt von Kindern ermöglichen kann. Trotz der in der Regel theoriebasierten Konzeption der Projekte zeigten sich allerdings häufig nur schwache Interventionseffekte auf harte Endpunkte wie anthropometrische Indikatoren und auf gesundheitsbezogene Verhaltensweisen.