Erschienen in:
01.02.2014 | Originalarbeit
Standards nichtstrafrechtlicher psychiatrischer Begutachtung
Gegenwärtige Situation, Qualitätsnachweis und Perspektive
verfasst von:
Prof. Dr. Jürgen L. Müller, Dr. N. Saimeh
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Die Einführung des Zertifikats Forensische Psychiatrie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) 2000 trug erstmals wesentlich dazu bei, das Bewusstsein für die formalen und inhaltlichen Anforderungen an forensisch-psychiatrische Gutachten zu schärfen und eine systematische Qualitätsverbesserung forensisch-psychiatrischer Sachverständigentätigkeit anzustoßen. Durch die besondere Dominanz der Leistungsnachweise auf dem Gebiet der strafrechtlichen Begutachtung erwies sich für viele überwiegend nichtstrafrechtlich tätige Gutachter die Erlangung des Zertifikats als problematisch und auch am eigenen Tätigkeitsschwerpunkt vorbeigehend. Daraus entstand die Forderung, einen Fachkundenachweis für die nichtstrafrechtliche Begutachtung zu entwickeln. Insbesondere sprechen auch die zunehmende Spezialisierung der psychiatrischen Fachgebiete sowie die Diversität der rechtlichen Fragestellungen und Rahmenbedingungen für die Notwendigkeit eines Weiterbildungsnachweises auf dem Gebiet der nichtstrafrechtlichen psychiatrischen Begutachtung. Es werden inhaltliche und formale Anforderungen diskutiert, und ein kontinuierlicher Prozess der Qualitätssteigerung und -sicherung wird umrissen. Nicht zuletzt wird für einen engen interdisziplinären Austausch mit den Rechtswissenschaften und den Gerichten, auch im Rahmen von Qualitätszirkeln, geworben.