Erschienen in:
01.06.2012 | Leitthema
Stellenwert der PET/CT zur Bildgebung des kolorektalen Karzinoms
verfasst von:
Dr. F.G. Meinel, N. Schramm, A.R. Haug, A. Graser, M.F. Reiser, C. Rist
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Die Fluordesoxyglukose-Positronenemissionstomographie/Computertomographie (FDG-PET/CT) hat in den letzten Jahren zunehmende Bedeutung zur Bildgebung des kolorektalen Karzinoms erlangt. In diesem Beitrag stellen wir den Stand der Literatur zur Rolle der PET/CT bei Screening, Staging, Bestrahlungsplanung, Beurteilung eines Therapieansprechens und Nachsorge des kolorektalen Karzinoms dar. Zudem wird auf gesundheitsökonomische Aspekte und zukünftige Entwicklungen eingegangen.
Radiologische Standardverfahren
CT, MRT, FDG-PET, beim Rektumkarzinom zusätzlich endorektaler Ultraschall.
Methodische Innovationen
Kombinierte FDG-PET/CT.
Leistungsfähigkeit
Während andere Bildgebungsverfahren eine genauere Visualisierung der lokalen Tumorausdehnung und Infiltrationstiefe ermöglichen, ist die PET/CT die sensitivste Methode zum Nachweis kolorektaler Fernmetastasen.
Bewertung
Wir empfehlen, die PET/CT beim kolorektalen Karzinom gezielt bei unklarem M-Staging, vor Metastasenchirurgie sowie bei begründetem Verdacht auf ein Tumorrezidiv oder -residuum einzusetzen. Die Rolle der PET/CT bei der Bestrahlungsplanung und Beurteilung des Therapieansprechens kann noch nicht sicher beurteilt werden. Ein routinemäßiger Einsatz der PET/CT zum kolorektalen Screening, zum Staging und zur Nachsorge erscheint nach gegenwärtigem Stand nicht sinnvoll.
Empfehlung für die Praxis
Um die Synergie morphologischer und funktioneller Informationen optimal auszunützen, sollte eine FDG-PET beim kolorektalen Karzinom grundsätzlich als integrierte FDG/PET-CT mit kontrastverstärkter CT-Komponente durchgeführt werden.