Erschienen in:
01.06.2012 | Leitthema
CT-Kolonographie in der täglichen Praxis
verfasst von:
Dr. G. Böhm, T. Mang, M. Gschwendtner
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Das kolorektale Karzinom stellt sowohl in Österreich wie auch in Deutschland eine große gesundheitspolitische Herausforderung dar. Da die Teilnahme seitens der Betroffenen an Koloskopievorsorgeprogrammen eher gering ausfällt, wird immer wieder die Frage nach alternativen Untersuchungsmethoden aufgeworfen. Hier scheint die CT-Kolonographie eine schonende Alternative darzustellen, welche eine hohe Patientenakzeptanz aufweist.
Radiologisches Standardverfahren
Die CT-Kolonographie hat sich in den letzten Jahren neben der konventionellen Koloskopie als radiologische Methode zur Untersuchung des gesamten Dickdarms etabliert. Aus axial akquirierten zweidimensionalen Bildern werden dreidimensionale Darstellungen generiert, die einen virtuellen endoskopischen Flug durch das Kolon ermöglichen. Darum ist diese Untersuchung auch unter dem Synonym „virtuelle Koloskopie“ bekannt.
Methodische Innovation
Die CT-Kolonographie wurde methodisch in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Einerseits hat die stetige Abnahme der Schichtdicke (aktuell ≤ 1 mm) zu verbesserten Volumendatensätzen beigetragen, andererseits gab es einen deutlichen Entwicklungssprung in der Nachverarbeitungssoftware.
Leistungsfähigkeit
Zahlreiche Studienergebnisse haben in letzter Zeit gezeigt, dass die Detektionsraten bei histologisch fortgeschrittenen Adenomen mit den Ergebnissen der konventionellen Koloskopie vergleichbar sind.
Bewertung
Mittlerweile ist die CT-Kolonographie eine in der täglichen Routine etablierte Untersuchungsmethode sowohl bei symptomatischen als auch asymptomatischen Patienten (Screening).
Empfehlung für die Praxis
Studiendaten belegen mittlerweile eindeutig, dass die CT-Kolonographie alternativ zur Koloskopie eine leistungsfähige Untersuchungsmethode für das kolorektale Karzinom darstellt. Um gute Befundergebnisse zu erzielen, sind eine entsprechende Vorbereitung inklusive „fecal tagging“, ein standardisiertes technisches Vorgehen während der Untersuchung und eine Expertise sowohl in der 2-D- wie auch in der 3-D-Befundung wesentliche Voraussetzungen.