30.01.2017 | Stoßwellentherapie | Leitthema
Evidenzbasierte Therapie bei Tendinopathien am Kniegelenk
Welche Therapieformen sind wissenschaftlich belegt?
verfasst von:
H. Horstmann, J. D. Clausen, C. Krettek, T. S. Weber-Spickschen
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Tendinopathien im Bereich des Kniegelenks sind ein häufiges Krankheitsbild. Insbesondere sportlich aktive Menschen haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, an einer Tendinopathie am Kniegelenk zu erkranken. Trotz der großen Relevanz differiert das Evidenzlevel der Therapieoptionen für Tendinopathien am Kniegelenk stark. Dieser Review gibt einen Überblick über das aktuelle Evidenzlevel der Therapieoptionen für Quadrizepssehnen-, Patellasehnen- und Pes-anserinus-Insertionstendinopathien sowie der Tendinopathie des distalen Tractus iliotibialis. Dabei zeigte die Therapie mit plättchenreichem Plasma (PRP, mit Einschränkungen) sowie für die Stoßwellentherapie positive Effekte. Weiterhin konnte auch für das operative Vorgehen und für die Sklerosierung eine positive Wirksamkeit nachgewiesen werden. Die Behandlung mit Kortisoninjektionen sowie mit oraler NSAR-Medikation (nichtsteroidale Antirheumatika) führt in der Kurzzeitbehandlung (Follow-up von ±4 Wochen) zur Beschwerdereduktion. Ein Wirksamkeitsnachweis für Akupunktur, Faszientechniken und Kryotherapie zur Therapie von Tendinopathien am Kniegelenk liegt aktuell nicht vor. Im Vergleich zu konservativen Standardverfahren zeigte das Kinesiotaping keine signifikante Linderung der Beschwerden. Gerade im Leistungssport kommen daher multimodale Ansätze auch ohne erbrachte Evidenz zum Einsatz.