Erschienen in:
01.04.2006 | Originalien
Subjektive Krankheitsattributionen und Inanspruchnahme medizinischer Leistungen von Patienten mit Fibromyalgiesyndrom
verfasst von:
Dr. W. Häuser, R. Wilhelm, W. Klein, C. Zimmer
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2006
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Zusammenfassung
Fragestellung
Bei Fibromyalgie-(FMS-)patienten wurde eine hohe Inanspruchnahme medizinischer Leistungen beschrieben. Es liegen keine Studien vor, ob die subjektiven Krankheitsattributionen der Patienten ihr Inanspruchnahmeverhalten beeinflussen.
Methodik
100 FMS-Patienten aus der sozialgerichtlichen Begutachtung und 25 aus einer Schmerzambulanz wurden mittels einer schmerztherapeutischen Anamnese untersucht. Die subjektiven Krankheitstheorien wurden den Angaben der Patienten im Deutschen Schmerzfragebogen (DSF) entnommen. Die Angaben im DSF zur Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen wurden mit den Unterlagen und den Angaben im schmerztherapeutischen Interview abgeglichen.
Ergebnisse
44% der Patienten gaben eine somatische, 2% eine psychogene, 9% keine und 45% eine psychosomatische Krankheitsattribution an. 25% der Patienten wurden als „High-Utilizer“ spezieller medizinischer Leistungen und 14% von psychiatrisch-psychotherapeutischen Leistungen klassifiziert. Signifikante Zusammenhänge zwischen der Art der subjektiven Krankheitstheorie und der Inanspruchnahme spezieller medizinischer und/oder psychiatrisch-psychotherapeutischer Leistungen fanden sich nicht.
Schlussfolgerung
Nur ein Teil der FMS-Patienten weist — aus psychosomatischer Sicht — eine unangemessene einseitig somatische Krankheitsattribution auf. Die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen ist nicht durch die subjektiven Krankheitsattributionen erklärbar.