Erschienen in:
01.04.2006 | Übersichten
Schmerzverarbeitung bei Borderline-Persönlichkeitsstörung, Fibromyalgie und Posttraumatischer Belastungsstörung
verfasst von:
A. Jochims, P. Ludäscher, M. Bohus, R.-D. Treede, Dr. C. Schmahl
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2006
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Zusammenfassung
Diese Übersicht fasst relevante experimentelle Studien zur Schmerzwahrnehmung und Schmerzverarbeitung bei ausgewählten psychiatrischen Störungsbildern zusammen, bei denen traumatischer Stress in der Ätiologie eine Rolle spielt. Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung, der Posttraumatischen Belastungsstörung und der Fibromyalgie bestehen Hinweise auf unterschiedliche neurophysiologische und neuropsychologische Schmerzverarbeitungsmuster. Experimentelle Studien bei Borderline-Patienten zeigen eine Desensibilisierung hinsichtlich der Schmerzschwellen, Fibromyalgiepatienten weisen ein entgegengesetztes Muster auf, welches auf eine zentrale Sensibilisierung hinweist. Es wird weiterhin ein kurzer Überblick über Methoden zur Erhebung der Schmerzwahrnehmung (peripher und zentral) sowie zu neurobiologischen Mechanismen der Schmerzverarbeitung gegeben. Hier wird im Besonderen auf die Unterscheidung zwischen dem sensorisch-diskriminativen System und dem affektiv-motivationalen System Bezug genommen. Bezogen auf den Ergebnisstand der aktuellen Forschung werden ein Ausblick auf zukünftige Forschung und therapeutische Implikationen dargestellt.