Erschienen in:
20.05.2019 | Hämangiom | Leitthema
Syndrome mit vaskulären Anomalien der Haut
verfasst von:
Prof. Dr. Rudolf Happle
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei vielen komplexen genetischen Syndromen stellen unterschiedliche vaskuläre Nävi oft ein wichtiges diagnostisches Merkmal dar.
Ziel der Arbeit
In der Praxis tätige Dermatologen sollen in die Lage versetzt werden, diese kutanen Zeichen zu erkennen und einzuordnen.
Material und Methoden
Anhand der Literatur und eigener Beobachtungen beschreibt diese Übersicht 14 verschiedene Syndrome, bei denen unterschiedliche kapilläre Nävi vom Dermatologen als Leitsymptom erkannt werden können.
Ergebnisse
Die folgenden Kapillarnävi lassen sich in der Syndromdiagnostik unterscheiden: Naevus flammeus des Sturge-Weber-Syndroms (GNAQ); Portweinnävus vom Proteus-Typ (AKT1); Portweinnävus vom Typ „PIK3CA-related overgrowth spectrum“ (PROS); medianer Portweinfleck vom PROS-Typ; retikulärer Kapillarnävus als Hinweis auf das Megalenzephalie-Kapillarnävus-Syndrom, das ebenfalls zum PROS gezählt wird; Cutis marmorata teleangiectatica congenita (Van-Lohuizen-Syndrom); Naevus roseus; Naevus vascularis mixtus; rhodoider Nävus (RASA1); Naevus anaemicus als Hinweis auf Neurofibromatose 1; Carter-Mirzaa-Flecken (STAMBP).
Schlussfolgerung
Eine diagnostische Schwierigkeit besteht darin, dass noch längst nicht alle mit Kapillarnävi assoziierten Syndrome molekular aufgeklärt sind. Aus diesem Grund haftet dieser Übersicht etwas Vorläufiges an. Anderseits besteht für praktisch tätige Dermatologen die faszinierende Möglichkeit, die weiteren molekulargenetischen Fortschritte auf diesem Gebiet dadurch voranzutreiben, dass sie angesichts ungewöhnlicher vaskulärer Anomalien den Spezialisten aus Dermatologie, Pädiatrie und Humangenetik jene Fragen stellen, die für eine molekulare Syndromerkennung wichtig sind.