Erschienen in:
08.05.2017 | Tachykarde Herzrhythmusstörungen | Schwerpunkt
Bundle-Branch-Reentry-VT
Diagnose, Mapping und Ablation
verfasst von:
Prof. Dr. Christopher Reithmann
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Ein Makroreentry innerhalb des His-Purkinje-Systems kann zu einer anhaltenden ventrikulären Tachykardie (VT) führen, die als Bundle-Branch-Reentry-VT bezeichnet wird. Die Bundle-Branch-Reentry-VT ist i. d. R. mit einer Erkrankung des His-Purkinje-Systems und einer eingeschränkten linksventrikulären Funktion assoziiert. Im Fall der typischen Bundle-Branch-Reentry-VT wird der rechte Schenkel in anterograder Richtung aktiviert, und die ventrikuläre Depolarisation beginnt am Ende des rechten Schenkels im ventrikulären Septum mit der Folge einer typischen Linksschenkelblock QRS-Morphologie. Bei Patienten mit schwerer linksventrikulärer Dysfunktion und Beteiligung des rechten Ventrikels werden aber auch atypische Oberflächen-EKG-Befunde beobachtet, welche die Diagnose einer Bundle-Branch-Reentry-VT erschweren können. Die Diagnose einer Bundle-Branch-Reentry-VT ist von großer Bedeutung, da bei Patienten mit Bundle-Branch-Reentry-VT häufig serielle Schockabgaben eines implantierbaren Kardioverter-Defibrillators (ICD) auftreten können, die auf Rezidiven durch sofortige Reinitiierung der VT beruhen. Die Ablation des rechten Schenkels führt zu einer sicheren Therapie der Bundle-Branch-Reentry-VT und kann häufige ICD-Interventionen verhindern. Nach Ablation der Bundle-Branch-Reentry-VT bleibt aufgrund der häufig schweren linksventrikulären Dysfunktion eine hohe Mortalität bestehen, und die Patienten sollten einer kardialen Resynchronisationstherapie (CRT-D) zugeführt werden.