Erschienen in:
14.10.2016 | Tinnitus | Leitthema
Vestibularisschwannom – Management und mikrochirurgische Ergebnisse
verfasst von:
Prof. Dr. S. Rosahl, D. Eßer
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Erfahrung eines Behandlungsteams, Interdisziplinarität, die Qualität der Arzt-Patienten-Beziehung, der sinnvolle Einsatz moderner Technik und ein fundiertes Wissen um die Langzeitergebnisse bei Beobachtung und Behandlung bestimmen die Ergebnisqualität bei Patienten mit Vestibularisschwannomen.
Ziele der Arbeit
Der vorliegende Beitrag ist eine Zusammenstellung der aktuellen Befunde zu Ergebnissen bei Beobachtung und mikrochirurgischer Behandlung von Patienten mit solchen Tumoren. Aus diesen Daten werden Prinzipien der medizinischen Versorgung abgeleitet.
Material und Methoden
Die Literatur wurde bezüglich des Verlaufs der Erkrankung bei abwartender Strategie und mikrochirurgischer Behandlung in Bezug auf Tumorwachstum und Symptome ausgewertet.
Ergebnisse
Die jährlichen Wachstumsraten der Tumoren variieren zwischen 0,3 und 4,8 mm. Schwindel ist das Symptom mit dem größten Einfluss auf die Lebensqualität, unabhängig davon, ob behandelt wird oder nicht. Bis zu 75 % der Patienten werden innerhalb der ersten 5 Jahre nach Diagnose behandelt.
Unabhängig vom Zugangsweg werden Tumorresektionsraten von >95 % angegeben, auch wenn der Funktionserhalt in den Vordergrund gestellt wird. Die Rezidivrate nach subtotaler vs. totaler Tumorentfernung wird aktuell mit 3:1 angegeben. Der N. facialis wird in mehr als 90 % funktionell erhalten. Bei gutem Ausgangshörvermögen und kleinen Tumoren ist die Chance der Hörerhaltung höher als 50 %.
Schlussfolgerungen
Die Lebensqualität der Patienten wird in erster Linie durch das Auftreten des Tumors und erst in zweiter Linie durch die Behandlung bestimmt. Die Behandlung sollte von Anfang an auf die Erhaltung der Lebensqualität gerichtet sein. Die Ergebnisse der Behandlung sollten besser sein als der natürliche Verlauf.