Erschienen in:
01.10.2015 | Originalien
Tödliche Skiunfälle
Forensische Begutachtung am Institut für Rechtsmedizin München 2004–2014
verfasst von:
Dipl.-Biol. S.J. Lochner, S.N. Kunz, F.T. Fischer, C. Grove
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Aufgrund fehlender Zentralisierung der Datenerhebung und inhomogener Datensammlung der einzelnen verantwortlichen Stellen ist die genaue Prävalenzbestimmung von Skiunfällen mit tödlichem Ausgang nicht möglich. Hinzu kommt, dass nicht jeder tödliche Skiunfall rechtsmedizinisch untersucht wird. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass die vorhandenen Statistiken über fatale Skiunfälle nicht immer zuverlässige Daten liefern.
Ziel der Arbeit
Anhand des wenigen zur Verfügung stehenden Untersuchungsguts soll Aufschluss über Verletzungsmechanismen und Unfallhergänge bei Skifahrerkollisionen gewonnen werden.
Material und Methoden
Am Institut für Rechtsmedizin der Universität München wurden retrospektiv alle tödlichen Skiunfälle aus dem Sektionsgut ausgewertet.
Ergebnisse
Im Zeitraum von 2004 bis 2014 wurden die Leichname von 8 tödlich verunglückten Skifahrern, ausschließlich Männer im Alter von 32 bis 67 Jahren, obduziert. Als Todesursache fanden sich überwiegend Thoraxtraumen (5 von 8), ein Schädel-Hirn-Trauma, ein Polytrauma und ein Spättodesfall mit Lungenthromboembolie.
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie zeigt, dass im Vergleich zu anderen europäischen Ländern mit ähnlichem Freizeitangebot in Deutschland nur ein geringer Prozentsatz der tödlichen Skiunfälle forensisch und traumabiomechanisch aufgearbeitet wird. Aufgrund einer unvollständigen Erhebung von Daten können die Möglichkeiten einer multizentrischen Unfallanalyse nicht ausreichend ausgenutzt werden.