Erschienen in:
21.06.2021 | Tranexamsäure | Journal Club
Tranexamsäure zur Prophylaxe der postpartalen Hämorrhagie nach Schnittentbindung. Ein Kommentar zur TRAAP2-Studie
verfasst von:
Tobias Hilbert, Mark Coburn
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 11/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Blutungen in der Postpartalphase stellen weltweit weiterhin die Hauptursache mütterlicher Morbidität und Letalität dar. Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass postpartale Hämorrhagien für 8 % der mütterlichen Todesfälle in Industrienationen ursächlich sind [
1]. Für Entwicklungsländer steigt diese Zahl gar auf 20 %. Tranexamsäure (TXA) unterstützt als Antifibrinolytikum die Hämostase durch Hemmung der Plasminogenwirkung. Dies verhindert die Lysierung von Fibrinogen durch Plasmin. Der positive Effekt von TXA auf Blutverlust und Transfusionshäufigkeit im perioperativen Setting und bei extra- wie intrakraniellem Trauma konnte mittlerweile in zahlreichen Studien aufgezeigt werden. Aus diesem Grund empfiehlt die WHO neben der prophylaktischen Gabe von Uterotonika die frühzeitige (binnen 3 h) Gabe von TXA auch bei Blutungen nach vaginaler oder Schnittentbindung [
2]. Dies kann der Entwicklung einer blutungsassoziierten Koagulopathie vorbeugen und dadurch nicht zuletzt einen Überlebensvorteil erbringen. …