Erschienen in:
01.01.2013 | Leitthema
Transanale Verfahren bei funktionellen Darmerkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. C. Isbert, C.-T. Germer
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Die transanalen Operationsverfahren werden sekundär nach Ineffektivität oder Versagen der konservativen Therapie bei funktionellen Darmerkrankungen wie dem obstruktiven Defäkationssyndrom (ODS) eingesetzt. Als etablierte transanale Verfahren kommen zum Einsatz die transanale Rektozelenresektion (RR), die transanale Mukosaresektion beim inneren Rektumprolaps nach Rehn-Delorme (MR) und die transanale Staplerresektion des Rektums (STARR). Die Datenlage ist sowohl für die RR als auch die MR spärlich und von geringer Evidenz. Generell erweisen sich die Verfahren als wirksam in Bezug auf obstruktive Beschwerden wie die unvollständige und erschwerte Stuhlentleerung und die Digitation. Die STARR-Operation dagegen ist durch zahlreiche z. T. prospektiv-randomisierte Studien in ihrer Wirksamkeit zur Behandlung des ODS belegt. Die funktionellen Resultate in Bezug auf eine Verbesserung der Konstipation nach einem Jahr und im Langzeitverlauf (bis 68 Monate) zeigen ein Ansprechen von bis zu 90% bei einer Rezidivrate von 5–18%. Zusammenfassend stellt die STARR-Operation ein gut evaluiertes operatives Verfahren zur Behandlung eines konservativ refraktären ODS dar mit einer hohen primären Ansprechrate, einer akzeptablen Morbidität und nach ersten Analysen offenbar mit einem stabilen Langzeiteffekt.