Erschienen in:
01.03.2014 | Originalien
Transdiagnostische Fertigkeiten in Abhängigkeit vom Behandlungssetting
Fertigkeitsdefizite stationärer vs. ambulanter Patienten
verfasst von:
Dipl.-Psych. Mareike Hofmann, Tobias Fehlinger, Nikola Stenzel, Winfried Rief
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Transdiagnostische Fertigkeiten (z. B. Emotionsregulation, soziale Kompetenz) stellen im ambulanten und im stationären psychotherapeutischen Behandlungssetting zentrale Therapieinhalte dar. Bisher gab es keine Studien darüber, ob beide Patientengruppen zu Therapiebeginn vergleichbare Fertigkeitsdefizite oder -ressourcen haben. In der vorliegenden Arbeit wurden 102 ambulante mit 183 stationären Patienten u. a. hinsichtlich 7 verschiedener Fertigkeiten verglichen. Es zeigte sich, dass die beiden Patientengruppen sich deutlich weniger unterscheiden, als a priori angenommen. Stationäre Patienten weisen zu Therapiebeginn eine geringere Fertigkeit zur Stressbewältigung (v. a. bei Erschöpfung) auf. Dies kann beispielsweise als Hinweis dafür gesehen werden, dass stationäre Patienten infolge subjektiv erlebter Alltagsbelastung größere Schwierigkeiten haben, diese zu kompensieren, und somit eine erhöhte Erschöpfung resultiert. Es kann geschlussfolgert werden, dass Fertigkeiten in beiden klinischen Bereichen Beachtung finden sollten. Stationär scheint zudem eine Schwerpunktsetzung auf die Förderung der Stressbewältigung sinnvoll.