Erschienen in:
01.01.2016 | Einführung zum Thema
Transplantation
Chancen und Grenzen
verfasst von:
H. Haller, M.P. Manns, Prof. Dr. T. Welte
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2016
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Auszug
Die Transplantationsmedizin hat wie wenige andere Bereiche in der Medizin die Vorstellungen über das Verschieben der Grenzen des Lebens und das Hinauszögern des Todes bestimmt. Ein versagendes Organ durch ein funktionierendes zu ersetzen, ist eine Traumvorstellung vieler Ärzte, aber auch vieler Patienten mit einem chronischen Organversagen am Ende des Lebens. In gleichem Maße, wie die Transplantationsmedizin überhöht worden ist, hat sie jedoch auch kontroverse Diskussionen ausgelöst. Kaum ein anderes Gebiet der Medizin hat zu so vielen philosophischen, theologischen und moralethischen Debatten Anlass gegeben, ohne dass es letztlich zu einer allseits befriedigenden Lösung im Hinblick auf die wesentlichen Fragen an der Grenze zwischen Leben und Tod gekommen wäre. Nur mit der Endgültigkeit, die mit einer solchen Debatte um Leben und Tod einhergeht, lassen sich die regelmäßig wiederkehrenden, oft unversöhnlichen Stellungnahmen für und gegen die Transplantationsmedizin verstehen, nur so lässt sich auch die oft wenig rationale, selten an Fakten orientierte mediale Berichterstattung nach der Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten bei der Organzuteilung erklären. A. Haverich u. H. Haller versuchen in ihrem Beitrag, diesen „Transplantationsskandal“ in seinen Ursachen und Konsequenzen zu erfassen, und erarbeiten Vorschläge, um zukünftig besser vor Fehlern in diesem hochsensiblen Bereich gewappnet zu sein. …