Erschienen in:
24.11.2022 | Ultraschall | Leitthema
Chronische Diarrhoe
Stellenwert sonographischer und endoskopischer Diagnostik
verfasst von:
Dr. Matthias Ziesch, Jens-Uwe Erk
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 6/2022
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Zusammenfassung
Die Sonographie sollte bei jedem Patienten mit chronischer Diarrhoe eingesetzt werden. Verschiedene Befundcluster wie Enteritistyp, Kolitistyp, Ileozökaltyp oder aber auch ein Normalbefund lassen eine rasche Orientierung bzw. Eingrenzung bezüglich der ursächlichen Erkrankung zu. Die sonographische Beurteilung des gesamten Abdomens kann Hinweise für extraintestinale Ursachen (Maldigestion bei chronischer Pankreatitis) der chronischen Diarrhoe offenlegen. Der Stellenwert der Ösophagogastroduodenoskopie wird vor allem durch die Entnahmemöglichkeit von Biopsien aus dem tiefen Duodenum begründet, welche die Diagnose einer Zottenatrophie und somit einer einheimischen Sprue und anderer seltener Dünndarmerkrankungen zulässt. Eine Ileokoloskopie ist bei chronischer Diarrhoe fast obligat durchzuführen, da die häufigsten Ursachen einer chronischen Diarrhoe durch Krankheiten des Dickdarms bedingt sind. Neben endoskopischen Blickdiagnosen kommt der Stufenbiopsie des Dickdarms sowie des terminalen Ileums eine herausragende Bedeutung zu.