Erschienen in:
08.11.2017 | Ultraschall | Vaskuläre Sonographie
Nierenzysten als Zufallsbefund in der Nachsorge der endovaskulären Aortenreparatur (EVAR) mittels kontrastverstärktem Ultraschall (CEUS)
verfasst von:
Dr. K. Mueller-Peltzer, J. Rübenthaler, M. Armbruster, M. Reiser, D.-A. Clevert
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Durch die zwischenzeitlich standardmäßige Implementierung des kontrastverstärkten Ultraschalls in die Nachsorge nach endovaskulärer Aortenreparatur können zunehmend Zufallsbefunde detektiert werden, die nicht im direkten Zusammenhang mit der Stentversorgung stehen. Einen großen Anteil machen hierbei zystische Nierenläsionen aus, die insbesondere bei größerer Ausdehnung im Ultraschall mit eingesehen werden können und diagnostisch bewertet werden müssen.
Fragestellung
Wie kann der Untersucher zwischen gutartigen und bösartigen zystischen Nierenläsionen unterscheiden und eventuell weitere nötige Untersuchungen einleiten bzw. unnötige Zusatzuntersuchungen vermeiden?
Material und Methoden
Mit der Bosniak-Klassifikation von Nierenzysten stellen wir ein Modell vor, das es ermöglicht, die Wahrscheinlichkeit für eine maligne Genese zystischer Nierenläsionen abzuschätzen und somit das Risiko für den Patienten zu evaluieren.
Ergebnisse
Die Bosniak-Klassifikation von zystischen Nierenläsionen unterscheidet insgesamt 5 verschiedene Typen, die nach der steigenden Wahrscheinlichkeit für eine Malignität der Nierenläsion geordnet sind. Bosniak-Typ-I- und -II-Läsionen sind in nahezu 100 % der Fälle gutartige, zystische Läsionen. Dagegen weisen Bosniak-Typ-IIF-Zysten ein 6%iges Risiko für eine maligne Entartung auf und müssen verlaufskontrolliert werden. Bosniak-Typ-III- und -IV-Zysten besitzen ein Entartungsrisiko von 50 % bzw. von 100 % und müssen in jedem Fall weiter abgeklärt werden. Anhand verschiedener Beispiele zeigen wir die klassischen sonographischen Kriterien für die Einteilung in die verschiedenen Typen der Bosniak-Klassifikation.