Erschienen in:
01.06.2008 | Leitthema
Videoassistierte Patientenaufklärung in der Anästhesiologie
Möglichkeiten und Grenzen eines neuen Verfahrens zur Verbesserung der Patienteninformation
verfasst von:
C. Salzwedel, S. Marz, M. Bauer, PD Dr. M. Schuster
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 6/2008
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Zusammenfassung
Bei der videoassistierten Patientenaufklärung (ViPa) wird dem Patienten, zusätzlich zu dem eigentlichen Prämedikationsgespräch mit dem Anästhesisten, ein Video über Ablauf und Risiken der Anästhesie sowie perioperative Verhaltensmaßregeln gezeigt. Als Ergänzung zum Aufklärungsgespräch können diese Videos den Wissenstransfer sowie die Patientenzufriedenheit verbessern und haben keine negativen Auswirkungen auf das Angsterleben der Patienten. Durch die zusätzliche und bildhafte Information anhand des Videos kann sich das anschließende Prämedikationsgespräch auf die individuellen Besonderheiten des Patienten z. B. besondere Ängste oder Fragen fokussieren. Für den prämedizierenden Anästhesisten können die ergänzenden Videos u. U. die redundante und als monoton empfundene Erläuterung von Ablauf und Risiken der Anästhesie teilweise übernehmen. Die ViPa kann aber, schon aus medikolegalen Gründen, nicht das eigentliche Prämedikationsgespräch ersetzen. Sie kann in der pädiatrischen Anästhesie eingesetzt werden und reduziert das Angsterleben der Eltern. Die Auswirkungen der ViPa auf die Compliance der Patienten bezüglich Verhaltensmaßregeln, insbesondere bei ambulanten Operationen, und auf die Ökonomie der Anästhesieambulanz lassen sich auf Basis der aktuellen Studienlage nicht abschließend beurteilen.