Skip to main content
Erschienen in: DNP - Der Neurologe & Psychiater 2/2014

11.02.2014 | Pharmaforum

Welches Antidepressivum bessert kognitive Einschränkungen?

verfasst von: Dr. Dirk Einecke

Erschienen in: DNP – Die Neurologie & Psychiatrie | Ausgabe 2/2014

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Auszug

_ Kognitive Einschränkungen sind eine häufige Begleiterscheinung von Depressionen und müssen als ungünstiges prognostisches Zeichen gewertet werden : 94% der Patienten weisen während einer Depression und 44% auch nach der akuten Phase Einschränkungen von Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Lern- und Exekutivfunktionen auf, erklärte Professor Christian Otte, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin Charité Berlin. Vor allem bei älteren Patienten mit Depressionen in Remission können kognitiven Residualsymptome ausgeprägt sein. Betroffene Patienten sprechen schlechter auf eine Therapie an, neigen häufiger zu Rückfällen und erleiden gravierendere soziale Folgen. Vor diesem Hintergrund wünscht sich Otte Antidepressiva, die auch die Kognition verbessern. Die Therapie kognitiver Defizite bei Depression ist laut Professor Hans-Peter Volz, Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck, „ein noch weitgehend ungelöstes Problem“. In kleineren Studien sind positive Effekte unter Escitalopram, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin, Tianeptin sowie unter begleitender Gabe von Donepezil beschrieben, wobei letzteres aber die Depression langfristig verschlechtern kann, so Volz. Er sieht die beste Datenlage für Duloxetin und Vortioxetin, einer multimodalen Substanz, die agonistisch und antagonistisch an verschiedenen Serotonin-Rezeptoren wirkt und die Wiederaufnahme dieses Botenstoffes am Transporter wirksam blockiert. Präklinisch modulierte die Substanz Neurotransmitterfunktionen von GABA und Glutamat, die an der Verbesserung kognitiver Leistungen beteiligt sein könnten. In einer klinischen Studie mit 453 Patienten zeigten Duloxetin wie auch Vortioxetin im Placebovergleich positive Effekte auf die Kognition. Dabei wurde ein Unterschied beobachtet, der laut Volz zu Hoffnungen Anlass gibt: Beide Antidepressiva zeigten Wirksamkeit bei auditiven Gedächtnisaufgaben, doch nur unter Vortioxetin verbesserten sich die Patienten im Digit Symbol Substitution Test (DSST), der vornehmlich exekutive Funktionen prüft. Ende 2013 hat Vortioxetin (Brintellix®) die Europäische Marktzulassung zur Behandlung von Episoden einer Major Depression bei Erwachsenen erhalten. …
Literatur
Zurück zum Zitat Symposium „Denken, Fühlen, Handeln: Wichtige Ziele in der Depressionstherapie“, im Rahmen des DGPPN-Kongresses 2013; Berlin, 28.11.2013; Veranstalter: Lundbeck Symposium „Denken, Fühlen, Handeln: Wichtige Ziele in der Depressionstherapie“, im Rahmen des DGPPN-Kongresses 2013; Berlin, 28.11.2013; Veranstalter: Lundbeck
Metadaten
Titel
Welches Antidepressivum bessert kognitive Einschränkungen?
verfasst von
Dr. Dirk Einecke
Publikationsdatum
11.02.2014
Verlag
Urban & Vogel
Erschienen in
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie / Ausgabe 2/2014
Print ISSN: 2731-8168
Elektronische ISSN: 2731-8176
DOI
https://doi.org/10.1007/s15202-014-0615-2

Weitere Artikel der Ausgabe 2/2014

DNP - Der Neurologe & Psychiater 2/2014 Zur Ausgabe

Literatur kompakt_Neue Studien zur Neurostimulation

THS bei schweren Zwangsstörungen

Literatur kompakt_Neue Studien zur Neurostimulation

THS: Schnelle Effekte bei behandlungsresistenter Depression