Erschienen in:
01.08.2005 | Originalien
Wertigkeit der Nervenfaserfotografie in der Glaukomdiagnostik
verfasst von:
Dr. J. Herrmann, J. Funk
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das primäre Offenwinkelglaukom ist durch den Untergang von Nervenfasern gekennzeichnet. Ziel dieser Studie war es, die Aussagekraft der Nervenfaserfotografie als Routineuntersuchung zur Glaukomfrüherkennung zu ermitteln.
Methoden
In einem Zeitraum von 1991 bis 2000 führten wir im Rahmen einer prospektiven Studie bei insgesamt 96 Patienten mit erhöhtem Augendruck regelmäßige Untersuchungen durch. Bei 91 Patienten fertigten wir zusätzlich Nervenfaserfotos an. Diese wurden getrennt von 2 Untersuchern nach verschiedenen Kriterien im Hinblick auf lokale Defekte ausgewertet.
Ergebnisse
Die durchschnittliche Qualität der Bilder war mittelmäßig. Die Korrelation der intraindividuellen Beurteilung der einzelnen Kriterien war gut (Kendall-Koeffizient 0,713–0,905). In der interindividuellen Beurteilung zeigten sich jedoch deutlich schlechtere Ergebnisse (Somer-Koeffizient 0,541–0,581).
Schlussfolgerung
Qualität und interindividuelle Reproduzierbarkeit waren in unserem Kollektiv unerwartet schlecht. Auch wenn in vielen einzelnen Fällen Nervenfaserfotos überzeugend und informativ sein können, so ist diese Methode als Routinediagnostik in der Glaukomfrüherkennung für unsere Klinik wenig effizient.