Erschienen in:
01.09.2006 | Originalien
Wirksamkeit bioenergetischer Psychotherapien bei Patienten mit bekannter ICD-10-Diagnose
verfasst von:
Dr. phil.lic.phil. Christa D. Ventling, Herbert Bertschi, Urs Gerhard
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 5/2006
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Zusammenfassung
In der vorliegenden Untersuchung wurde die Wirksamkeit der bioenergetischen Analyse und Therapie (BAT) retrospektiv bei Patienten mit definierter F-Diagnose nach „International Classification of Diseases- (ICD-)10“ im Anschluss einer Psychotherapie mithilfe von Fragebögen evaluiert. Es interessierte, ob die BAT bei bestimmten Diagnosen besser wirkt als bei anderen. Die Symptomcheckliste- (SCL-)90-R wurde so modifiziert, dass die psychische Befindlichkeit am Anfang und am Ende der Psychotherapie erfragt werden konnte. Der zweite, selbst konstruierte Fragebogen enthält Fragen zur Zufriedenheit mit dieser Therapieform, zur bioenergetischen Körperarbeit und deren Auswirkungen sowie zur Arbeitsweise des Psychotherapeuten (zugunsten der Lesefreundlichkeit wird die männliche Formulierung verwendet). Acht Psychotherapeuten schrieben 103 ehemalige Patienten an, von denen 48 (46,6%) die Fragebögen anonym retournierten. Sie teilten sich ausschließlich in die ICD-10-Diagnosegruppen F3, F4 und F6 mit 10, 26 und 12 Patienten. Alle Daten wurden sowohl für die einzelnen Diagnosegruppen wie auch für die gesamte Klientel ausgewertet. Die BAT führte bei allen Diagnosegruppen zu signifikanter Reduktion der Symptombelastung insgesamt als auch einzelner Symptomskalen. Die Wirkungsprofile der drei Diagnosegruppen unterscheiden sich nicht signifikant. Mithilfe der Körperarbeit gewonnene Einsichten führten zu einer signifikant höheren Symptomreduktion, unabhängig von der ICD-10-F-Diagnose. Die Mehrzahl der Patienten beurteilte die Beziehung zum Psychotherapeuten als sehr gut, die Wirkung und Zufriedenheit mit der erhaltenen psychotherapeutischen Körperarbeit als gut. Die Formulierung eines Therapieziels zu Beginn der Therapie war möglicherweise Voraussetzung für den Therapieerfolg. Die vorliegende Arbeit bestätigt die Ergebnisse früherer Wirksamkeitsstudien der BAT.